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Schiefe Ebene


Stadtteil: Mitte
Bereich: Invalidenpark
Stadtplanaufruf: Berlin, Platz vor dem Neuen Tor
Datum: 5. April 2004

Wir sind am ehemaligen Grenzübergang Invalidenstraße in unmittelbarer Nähe des Hamburger Bahnhofs. Neben Stolpes Verkehrsministerium ist im Invalidenpark eine Schiefe Ebene aus dem Boden geklappt, ein schmaler, von Mauern eingefasster, in der Höhe ansteigender Gang, den man bis zu seinem plötzlichen Ende einige Meter über dem ihn umgebenden Platz besteigen kann. Ein Kunstwerk? Eine Anzüglichkeit auf die Schwierigkeiten dieses Ministeriums? Nein, es ist die von Christophe Girot geschaffene Skulptur, eine aus einem Wasserbecken aufsteigende schräge sieben m hohe Mauer als Erinnerung an den Untergangs der Berliner Mauer.

Jenseits des Invalidenparks befindet sich an der Ecke Scharnhorststraße ein Natursteingebäude mit der Darstellung von Studierenden mit Büchern auf der Fassade. Hier residiert das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit, Herr Clement hat hier seinen Dienstsitz. Jedenfalls ist hier genügend Platz, um einen Minister und sein Gefolge aufzunehmen denn endlos weit in die Scharnhorststraße hinein ziehen sich die Beamtensilos. Sie umrahmen eine eigene, nicht öffentliche grüne Parkfläche ohne Durchgang zum Wasser. Wir müssen bis zum Invalidenfriedhof gehen, der uns eine Möglichkeit gibt, zur Uferpromenade des Spandauer Schiffahrtskanals zu gelangen.

Der Kanal bildete den Grenzfluss zwischen Ost und West, die Sandkrugbrücke über den Kanal ist bekannt aus früheren Mauertagen. Den Invalidenfriedhof hatte man mit einer Hinterlandmauer durchtrennt, die Gräber zur Wasserseite geschliffen, um offenes Schussfeld zu haben. Am Kanal wurde 1961 der erste Flüchtling erschossen und ein Jahr später der erste Vopo, als ein Westberliner Polizist einem Flüchtling Schutz gegen Verfolgung verschaffte.

Auf dem Invalidenfriedhof, den wir eben durchquert haben, sind außergewöhnliche Grabmale zu sehen, z.B. der Jugendstil-Engel unter einem Säulenbaldachin (von Witzleben ruht hier) oder ein schlafender Löwe oder die Statue eines trauernden Jünglings.

Der Hamburger Bahnhof fordert in Großbuchstaben und mit einer roten Leuchtschrift zum Fremdgehen auf. Wir aber wissen, wo wie hingehen wollen, und setzen uns zu dem Italiener am Neuen Tor, dort wo die Luisenstraße zur Charité führt.

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Weitere Spaziergänge im Umkreis der Invalidenstraße werden am Ende des folgenden Berichts aufgelistet:
Invaliden und Veteranen


Go West
Schwimmbäder und Pferdeskelette