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Eigentlich


Stadtteil: Mitte
Bereich: Reichstag, Band des Bundes
Stadtplanaufruf: Berlin, Schiffbauerdamm, Reichstagufer
Datum: 8. Dezember 2003

Eigentlich gibt es beim Band des Bundes nichts Neues zu sehen, wir haben die Bauten zwischen dem Bundeskanzleramt und dem Reichstag immer wieder umschritten, umlaufen, betrachtet. Ich bin mit dem Dampfer hindurch gefahren. Wir haben im Sommer den Bundespressestrand am Ufer bewundert, und eine Stadtführung vom Brandenburger Tor aus nahm ebenfalls Ziel auf die Parlamentsbauten, bevor sie zum Potsdamer Platz abdriftete. Und trotzdem, heute war es wieder von ganz eigener Qualität.

Die jetzt fertig gestellte Bibliothek ist das dem Bundeskanzleramt entgegengesetzte andere Ende der Bundesbauten, hier werden die in Bonn auf viele Standorte verteilten Bücher erstmals zusammengeführt. Der Lesesaal, der sich über mehrere Etagen nach oben zu erstrecken scheint, ist von einer blauen Neonschrift gekrönt, die die Bedingungen der Gleichheit postuliert - von außen ein Begriffskauderwelsch zum Teil in Spiegelschrift, dem Betrachter innen, der die 360-Grad-Perspektive nicht scheut, vielleicht eine Offenbarung, wenn es ihm nicht schaudert angesichts des Neigungswinkels seines Kopfes. Vielleicht aber gerade gewollt, denn wie soll Gleichheit sein? Gerade jetzt wird bei der Riester-Rente wieder darüber diskutiert, sollen Frauen gleich oder gerecht bei den Beiträgen und Leistungen berücksichtigt werden?

Berlin mit und ohne Bundesbauten - denkt man sich das Band des Bundes hinweg, dann ... Es geht nicht! Es ist einfach das Bild einer Regierungszentrale, das hier am Wasser der Spree zu sehen ist, und ohne das wäre Berlin nicht das Berlin das es heute ist, sondern ... Lieber nicht darüber nachdenken, wie Berlin wie das Maya-Reich versunken wäre, wenn Bonn uns nicht die Regierung abgegeben hätte. So aber - ist es Atmosphäre, Flair, Wichtigkeit, überbesetzte Pförtnerhäuschen, der Anschein von Business für die Bürger, eine Welt, die für den Bürger arbeitet und ihn gleichzeitig aus verständlichen Gründen auf Abstand hält. Und doch bin ich als Einzelner, Gutmeinender darüber besorgt, was dort hinter den Fenstern brodelt: wird es meine Bedürfnisse treffen oder auch nur berücksichtigen?

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Im Untergeschoss der Bibliothek: Ben Wagins "Parlament der Bäume", siehe Woge, Wüstenschloss und Wohnheim


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