|
Stadtteil: Friedrichshain Stadtplanaufruf: Berlin, Frankfurter Tor Datum: 27. März 2007
Schlichte Bauten unseres großen Berliner U-Bahn-Architekten Alfred Grenander sehen wir heute: wir fahren mit der U5 zwischen Frankfurter Tor und Frankfurter Allee. Diese Linie von Hönow endet in dem komplexen Umsteigebahnhof Alexanderplatz mit "Nicht einsteigen", weil die nördliche Verlängerung nicht gebaut (aber auch nicht aufgegeben) wurde.(Und dann hat es doch noch geklappt, die U 5 wurde bis zum Hauptbahnhof verlängert, 2021 sind wir auf der Verlängerung gefahren).
U-Bahnhof Frankfurter Tor Der U-Bahnhof Frankfurter Tor (schlichte Bauweise, Kennfarbe blau) ist vielfach umbenannt worden und trägt heute einen historisch unzutreffenden Namen. Als Petersberger Straße 1930 eröffnet, bekam er nach dem Krieg den Namen des russischen Stadtkommandanten Bersarin und hieß ab 1958 Frankfurter Tor. Nach der Wende schließlich kam die Umbenennung in Rathaus Friedrichshain und schließlich die Rückbenennung in Frankfurter Tor. Damit wird auf die Bausituation angespielt, die durch die torähnliche Öffnung der früheren Stalinallee in den fünfziger Jahren entstanden ist. Das historische Frankfurter Stadttor, eines der 18 Tore der Berliner Stadt- und Zollmauer, stand aber nicht hier, sondern rund 800 m weiter über dem heutigen U-Bahnhof Weberwiese.
U-Bahnhof Frankfurter Allee Der Umsteigebahnhof Frankfurter Allee (schlichte Bauweise, Kennfarbe rot) mit einer direkten Verbindung zur S-Bahn (Ringbahn) und seit dem Bau des Ringcenters auch einem direkten Zugang dorthin. Die Frankfurter Allee war hier früher mit vier Reihen Linden bepflanzt, deshalb hieß die Straße im Volksmund "Frankfurter Linden". Das Ringcenter, das seinen Namen von der Ringbahn ableitet, ist für mich das "Rolltreppencenter". In alle Richtungen, herauf und herunter, kreuzen sich die Rolltreppen und lassen ganz vergessen, dass man zum Shoppen hierher gekommen ist, falls man nicht gerade als Flaneur auf den Rolltreppen herumsteht. Der Kaufhof hat hier nach unserem Besuch ein neues Kaufhaus eröffnet. Sein Galeria-Kaufhaus am Alexanderplatz hat ja auch den Rolltreppen viel Platz eingeräumt. Es sind die einzigen Kaufhausrolltreppen, die ich kenne, die nach der Aufwärtsbewegung in einer langen Waagerechten auslaufen. Mal sehen, ob das Rolltreppenthema im Kaufhof Ringcenter fortgesetzt wurde.
Zum Schluss gehen wir noch einmal an der Skulptur "Sternenwächter" von Christine Gersch vorbei. Diese Skulptur war für uns beim ersten Besuch namenlos, meine Nachfragen bei mehreren Institutionen führten dann aber doch zu der Künstlerin, die im Ostteil der Stadt mehrere fröhliche Objekte im öffentlichen Raum gestaltet hat, u.a. Brunnenfiguren, Drachen, Fabelwesen und den Spielplatz "Schöne Weide" in Schöneweide.
|
|