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Sommer vorm Balkon


Stadtteil: Pankow
Bereich: Prenzlauer Berg
Stadtplanaufruf: Berlin, Helmholtzplatz
Datum: 7. August 2007

Zwei Frauen sitzen Abende lang auf dem Balkon und diskutieren über ihr Leben, über die Männer und warum die Richtigen immer die Falschen sind. Der Balkon gibt ihnen für Momente das Gefühl, über den Dingen zu schweben, obwohl sie mitten drin sind im Leben am Prenzlauer Berg. Gedreht wurde der Film "Ein Sommer vorm Balkon" am Helmholtzplatz an der Ecke Duncker- und Raumerstraße. Für uns ein Grund, zwischen Schönhauser Allee und Eberswalder Straße zu flanieren.

Ausgangspunkt unserer Wanderung ist der S- und U-Bahnhof Schönhauser Allee (verkehrte Welt: die U-Bahn oben, die S-Bahn unten). Hier herrscht ein unglaubliches Gewimmel von Fußgängern und Radfahrern. Die Lautsprecherdurchsage aus einem Funkwagen, Radfahrer sollten auf der Straße fahren oder schieben, wird hier als überflüssige Einmischung mit einem vielfachen Lachen beantwortet. Ordnungskräfte sollten sich dort einmischen, wo sie sich auch durchsetzen können.

Als erste Grünfläche besuchen wir den Humannplatz, eine bescheidene Grünanlage um einen Spielplatz herum mit einem Bronzebären und einer hölzernen Seemannskulptur. Humann war Eisenbahningenieur, der in Kleinasien den Pergamonaltar entdeckte, die Ausgrabungen leitete und anders als bei einem Ingenieur zu vermuten schließlich Direktor der Königlichen Museen zu Berlin wurde.

In der Wichertstraße, dem Humannplatz gegenüber steht der "betende Riese am Humannplatz". die Pfarrkirche "Heilige Familie" mit einem außergewöhnlich wuchtigen Turm. Diese katholische Kirche erinnert von ihren Ausmaßen her an die evangelische Segenskirche mit einem 75 Meter hohen Turm, die wir bei einem früheren Spaziergang in der Schönhauser Allee gesehen hatten.

Zwischen der Heinrich-Schliemann-Oberschule und der Käthe-Kollwitz-Oberschule an der Dunckerstraße verläuft in einem Graben die S-Bahn, auf der anderen Straßenseite blickt man zum Bahnhof Prenzlauer Allee. Beide Schulen befinden sich in denkmalgeschützten Altbauten. Die Schliemann-Oberschule in einem Bau, dessen Architektur irgendwo zwischen sakral und Müllerschem Umspannwerk angesiedelt ist. Die Kollwitz-Oberschule war früher eine Städtische Lesehalle, wie man der verblichenen Inschrift über der Tür entnehmen kann. Nördlich der Wichertstraße außerhalb unseres Rundgangs liegt noch die Karl-Friedrich-Schinkel-Oberschule. Die Häufung von Schulen liegt an der unglaublichen Verdichtung von Einwohnern im Bezirk: hier wohnen 20 mal so viele Einwohner wie im Durchschnitt aller Berliner Bezirke.

Und dann der Helmholtzplatz, das Leben unter dem Balkon drängt sich geradezu auf bei der Anzahl dieser Bauteile, die auf den Platz herunterschauen, wobei erstaunlicherweise im Moment niemand auf einem Balkon anzutreffen ist. Das Thema ist aufgerufen, meine Kamera sucht ganz von selbst die Motive und plötzlich sind fast alle Balkons abgelichtet. Im Park spielen wieder Bären, diesmal aus Stein gehauen.
Unglaublich viele einladende Lokale machen die Entscheidung schwer, wo hier im Kiez das richtige Flaniermahl eingenommen werden soll. Wir entscheiden uns schließlich für eine Osteria in der Lychener Straße und werden nicht enttäuscht.



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