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Königliches Leihamt


Stadtteil: Mitte
Bereich: Spandauer Vorstadt
Stadtplanaufruf: Berlin, Torstraße
Datum: 22. November 2004

Dero Hochwohlgeboren Friedrich Wilhelm III. genehmigte 1834 mit einer Kabinettsorder die Einrichtung des »Königlichen Leih- Amts zu Berlin« sowie dessen Reglement. Eine solche Institution zur Beleihung und vielfach auch Versilberung von Wertgegenständen wurde offensichtlich gebraucht, gab es doch vorher seit 1717 das 'königlich privilegierte' Leihhaus unter dem Namen Adresshaus an dieser Stelle. Das Königliche Leihhaus wurde von der Seehandlungsgesellschaft geleitet, doch das hat nichts damit zu tun, dass bevorzugt Seeleute Kunden des Pfandhauses waren. Tatsächlich war es ein historischer, aber irreführender Name, den die von Friedrich dem Großen gegründete Wirtschaftsförderungsgesellschaft noch trug, als sie längst als staatliches preußisches Bankhaus operierte und Staatsbesitz wie das Leihhaus verwaltete.

Mit den Überschüsse des Leihhauses wurden übrigens die unverheirateten Töchter von Offizieren und Beamten unterstützt. Sowohl die Zielgruppe Offiziere und Beamte als auch das Makel der unverheirateten Töchter lösen heute eher Befremden als Betroffenheit aus, ein Zeichen für die Veränderung des gesellschaftlichen Frauenbildes in den letzten 150 Jahren.

Das Haus in der Torstraße steht noch heute. Man wird auch noch zum Leihen gelockt, allerdings nur weil "The Royal Pawn Shop" hintersinnig Pawn=Pfand in seinem Namen führt, tatsächlich sind hier Trinken und Tanzen angesagt. Ansonsten kann man in dem denkmalgeschützten Klinkergebäude Bürolofts mieten.

Noch ein weiteres historisches Ensemble besuchen wir heute Abend: die Heckmann-Höfe in der Spandauer Vorstadt, Oranienburger Straße mit Durchgang zur Auguststraße. Das Mietshaus an der Oranienburger Straße und die Backstein-Remise entstanden um 1890, um 1900 wurde ein Wohn - und Gewerbekomplex geschaffen der beispielgebend für das Viertel ist und seit 1990 mit viel Liebe zum Detail und in stilvoller Kleinarbeit saniert und restauriert wurde. Der Name verweist auf die Maschinenfabrik Heckmann, die auf die 1819 von Carl Justus Heckmann (1786-1878) am Hausvogteiplatz begründete Dynastie zurückgeht. Er war ein Unternehmer mit dem Gespür für gewinnbringende Entwicklungen. Stellte er zunächst Destillationsapparate zur Spiritusgewinnung her, erweiterte er seine Aktivitäten später auf Kupfer- und Messingwalzwerke. Die entstehende chemische Industrie versorgte er mit Anlagen zur Glyzerin- und Fettsäure- Destillationen und zur Ölhärtung. Er lieferte Geräte aus Kupfer und Messing für Gerbereien, die Tabak- und Salzindustrie, Kupferaggregate für Brauereien und kupferne Feuerbuchsen für den Lokomotivbau Wenn sich neue Entwicklungen abzeichneten, griff Heckmann sie auf und stellte seine Produktion darauf ein.

Die Kamera hat uns bei unseren Einblicken in die Höfe begleitet. Natürlich darf ein Blick in ein Schaufenster nicht fehlen. Im Schwarzenraben in der Neuen Schönhauser waren wieder Italienisches Speisen in eindrucksvoller Architektur angesagt.

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